
Beratung für pflegende Angehörige
Pflegen Sie eine nahestehende Person und kommen dabei an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit? Sind Sie so überlastet, dass Sie negative Gedanken und Gefühle haben?
Haben Sie die Pflege abgegeben und haben ein schlechtes Gewissen oder machen sich Sorgen über die Qualität der Pflege? Führt die Pflege in Ihrer Familie zu Konflikten?
Sie kümmern sich um einen nahestehenden Menschen, der ohne Sie nicht mehr in der gewohnten Umgebung leben könnte. Sie müssen viele schwierige Entscheidungen treffen und eigene Bedürfnisse zurückstellen. Rund um die Uhr jemanden zu pflegen, kann eine enorme seelische und körperliche Belastung sein. So können Ruhephasen für Sie selbst schnell zu kurz kommen und zur Überlastung führen.
Kontaktieren Sie uns, um über Ihre Situation zu sprechen. Wir interessieren uns für Sie! Wir unterstützen Sie dabei, Belastungsgrenzen zu erkennen, Aufgaben oder Probleme zu sortieren und vermitteln bei Streit und Beschwerden.
Wir nehmen uns Zeit für ein vertrauliches Gespräch oder auch mehrere psychologische Beratungstermine. Rufen Sie uns an!
Unterstützung für pflegende Angehörige bei Konflikten und Gewalt in der Pflege
Pflege kann eine erfüllende, aber auch herausfordernde Aufgabe sein. Gerade in schwierigen Situationen entstehen häufig Konflikte, die alle Beteiligten belasten. Ob zwischen Angehörigen, Pflegekräften oder innerhalb der Familie des Pflegebedürftigen – diese Konflikte sind oft vielschichtig und erfordern eine einfühlsame Begleitung. Bei „Pflege in Not“ Berlin bieten wir Unterstützung, um Konflikte zu verstehen, Wege der Deeskalation zu finden und ein konstruktives Miteinander zu fördern.
Die verschiedenen Konfliktparteien
Die enge Beziehung zwischen pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen ist oft von gegenseitiger Fürsorge geprägt, doch genau diese Nähe birgt auch ein hohes Konfliktpotenzial. Während Angehörige bemüht sind, die bestmögliche Pflege zu leisten, haben Pflegebedürftige eigene Wünsche und Bedürfnisse, die nicht immer mit den Vorstellungen der Angehörigen übereinstimmen. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse können zu Spannungen führen, insbesondere wenn der Pflegebedürftige sich bevormundet fühlt oder Angehörige das Gefühl haben, dass ihre Bemühungen nicht ausreichend gewürdigt werden.
Hinzu kommen die emotionalen Belastungen, die beide Seiten in der Pflegesituation empfinden. Pflegebedürftige erleben häufig einen Verlust an Selbstbestimmung, was zu Frustration und manchmal auch zu Ablehnung gegenüber Hilfsangeboten führt. Für pflegende Angehörige hingegen ist die emotionale Nähe oft mit dem Wunsch verbunden, alles richtig zu machen, was jedoch auch Druck und Stress erzeugt. Wenn diese Belastungen nicht offen kommuniziert werden, kann dies Missverständnisse und Konflikte verstärken.
Ein weiterer Aspekt ist der Wechsel der Rollen innerhalb der Beziehung. Wenn beispielsweise Kinder ihre Eltern pflegen, kommt es häufig zu einer Umkehr der traditionellen Rollen, was für beide Seiten ungewohnt und emotional herausfordernd ist. Eltern können das Gefühl haben, ihre Autorität zu verlieren, während Kinder sich in der neuen Verantwortung überfordert fühlen. Diese Dynamik kann zu unausgesprochenen Vorwürfen und Spannungen führen.
Konflikte innerhalb der Familie des Pflegebedürftigen sind eine häufige Begleiterscheinung, wenn es um die Organisation der Pflege geht. Unterschiedliche Meinungen, Erwartungen und Prioritäten innerhalb der Familie führen oft zu Spannungen, die die gesamte Pflegesituation belasten können. Insbesondere die Verteilung von Aufgaben ist ein häufiger Streitpunkt. Während einige Familienmitglieder bereit sind, viel Verantwortung zu übernehmen, fühlen sich andere möglicherweise überfordert oder ziehen sich aus der Verantwortung zurück, was bei den aktiveren Angehörigen schnell zu Frustration und Enttäuschung führt.
Ein weiterer kritischer Bereich sind finanzielle Fragen. Die Kosten für Pflegeleistungen und die Frage, wie diese aufgeteilt werden sollen, können bestehende familiäre Konflikte verschärfen. Unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten oder die Wahrnehmung, dass sich jemand unberechtigt aus der Verantwortung zieht, führen dabei nicht selten zu langanhaltenden Streitigkeiten.
Auch die emotionale Belastung der Pflegesituation spielt eine wichtige Rolle. Familienmitglieder bringen oft unterschiedliche Gefühle und Erfahrungen in die Diskussionen ein. Einige können von Schuldgefühlen geplagt sein, während andere ihren Fokus auf praktische Lösungen legen. Diese unterschiedlichen Ansätze können Missverständnisse und Konflikte verstärken, insbesondere wenn keine klare Kommunikation stattfindet.
Konflikte zwischen Angehörigen und Pflegekräften entstehen oft aus einer komplexen Mischung von Faktoren, die im Pflegealltag aufeinandertreffen. Unklare Rollenverteilung ist dabei ein häufiges Problem. Angehörige haben meist feste Vorstellungen davon, wie die Pflege gestaltet werden solle, während Mitarbeitende in der Pflege sich an professionelle Standards und organisatorische Vorgaben halten. Wenn diese Perspektiven nicht ausreichend kommuniziert werden, kann dies zu Missverständnissen führen, die das Verhältnis belasten.
Ein weiterer Punkt ist die Unzufriedenheit mit der Pflege, die oft auf unterschiedlichen Wahrnehmungen basiert. Angehörige beobachten genau, wie ihre Liebsten betreut werden, und können dabei das Gefühl entwickeln, dass nicht genug getan wird – selbst wenn die Pflegekräfte ihr Bestes geben. Diese Wahrnehmung wird oft durch Kommunikationsprobleme verstärkt. Wenn wichtige Informationen über die Betreuung oder den Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen fehlen, führt dies leicht zu Unsicherheiten oder Misstrauen. Auf der anderen Seite fühlen sich Pflegekräfte manchmal missverstanden oder in ihren Entscheidungen nicht respektiert, was die Situation weiter erschwert.
Hinzu kommen der Zeitdruck und Stress, unter dem viele Beschäftigte in der Pflege arbeiten. Dieser schränkt die Möglichkeiten ein, flexibel auf individuelle Wünsche einzugehen oder ausführliche Gespräche mit Angehörigen zu führen. Für Angehörige, die emotional stark involviert sind, kann dies jedoch als mangelndes Engagement wahrgenommen werden, wodurch sich Spannungen zusätzlich verstärken.
Arten von Konflikten
Eine Pflegesituation verändert oft vieles. Sie kann jede und jeden auch an die eigenen Grenzen bringen. Konflikte sind da normal. Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende können leicht in Stress- und Krisensituationen geraten. Auch Gewalt kann da ein Thema sein. Sowohl Pflegebedürftige wie auch Pflegende können davon betroffen sein. Dies bedingt sich häufig auch wechselseitig, sodass die Gefahr einer Eskalationsspirale besteht, die nur schwer durchbrochen werden kann.
Verbale Konflikte sind im Pflegealltag häufig und entstehen oft aus Frustration, Überforderung oder Missverständnissen. Wenn Emotionen hochkochen, können selbst kleinere Meinungsverschiedenheiten schnell eskalieren. Unausgesprochene Erwartungen und unterschiedliche Wahrnehmungen von Verantwortung führen dabei oft zu verletzenden Worten, die das Vertrauen zwischen den Beteiligten belasten.
Ein häufiges Problem ist die fehlende Wertschätzung, die Angehörige und Pflegebedürftige in der jeweiligen Situation empfinden. Ungeduld und harsche Worte sind oft ein Ausdruck von Überforderung, die jedoch die Situation weiter verschärfen. Ohne gezielte Maßnahmen kann sich die Kommunikation so zunehmend verschlechtern.
Physische Gewalt stellt eine besonders schwerwiegende Form der Konflikteskalation dar, die auch im Pflegealltag vorkommen kann. Übergriffe wie Schläge, Stöße oder grober körperlicher Umgang belasten nicht nur die Betroffenen, sondern zerstören das Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten. Diese Gewalt kann sowohl von Pflegebedürftigen als auch von pflegenden Angehörigen ausgehen, oft ausgelöst durch Stress, Überforderung oder ungelöste Konflikte.
Pflegebedürftige, die sich durch ihre Abhängigkeit hilflos fühlen, reagieren manchmal mit körperlicher Abwehr, die sie als einzigen Weg wahrnehmen, ihre Selbstbestimmung zu wahren. Umgekehrt können pflegende Angehörige in belastenden Momenten ihre Grenzen überschreiten und die Nerven verlieren, was sie später bereuen. In beiden Fällen führen solche Vorfälle zu tiefer emotionaler Belastung und verstärken das Gefühl von Unsicherheit und Angst.
Psychische Gewalt kann viele Formen annehmen, die oft subtil, aber dennoch tiefgreifend belastend sind. Neben Manipulation, Einschüchterung und emotionalem Druck können auch Nichtbeachtung, Ignoranz oder ein Mangel an Empathie Konflikte verstärken. Wenn Pflegebedürftige das Gefühl haben, nicht ernst genommen oder übergangen zu werden, kann dies ihr Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. Auch können Pflegebedürftige die Abhängigkeit von ihren Angehörigen als Machtgefälle) wahrnehmen. Solche Dynamiken verstärken das Gefühl der Hilflosigkeit und lassen Spannungen eskalieren. Umgekehrt fühlen sich pflegende Angehörige durch mangelnde Dankbarkeit oder ständiges Kritisieren häufig entmutigt und emotional ausgelaugt.
Interkulturelle Konflikte entstehen, wenn Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Werten aufeinandertreffen, was im Pflegealltag häufig vorkommt. Diese Unterschiede können sich in Erwartungen an die Pflege, Kommunikationsstilen oder Vorstellungen von Respekt und Würde zeigen. Oft sind es Missverständnisse, die durch mangelndes Wissen über die kulturellen Gepflogenheiten des Gegenübers entstehen und zu Spannungen führen.
Ein Beispiel hierfür ist der Umgang mit privaten oder familiären Grenzen, die in verschiedenen Kulturen unterschiedlich interpretiert werden. Während in einigen Kulturen enge körperliche Nähe und ein direkter Umgang als selbstverständlich gelten, empfinden andere dies als unangemessen oder aufdringlich. Auch die Frage, wie Entscheidungen getroffen werden – individuell oder gemeinschaftlich innerhalb der Familie – kann zu Konflikten führen, wenn Erwartungen nicht klar kommuniziert werden.
Sprache spielt ebenfalls eine zentrale Rolle bei interkulturellen Konflikten. Sprachbarrieren oder unterschiedliche Bedeutungen von Gesten und Aussagen können dazu führen, dass sich Pflegebedürftige oder Angehörige missverstanden fühlen. Diese Unsicherheiten belasten das Verhältnis und erschweren die Zusammenarbeit.
Mischformen von Konflikten sind im Pflegealltag keine Seltenheit, da sich unterschiedliche Arten von Spannungen oft überschneiden und gegenseitig verstärken. Ein verbaler Streit kann beispielsweise in psychische Gewalt übergehen, wenn Vorwürfe und Beleidigungen die Beziehung belasten. Ebenso können physische Übergriffe von emotionalem Druck oder Manipulation begleitet werden, wodurch die Konfliktsituation komplexer wird.
Häufig treten Mischformen auch dann auf, wenn mehrere Beteiligte involviert sind, etwa Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte. Gleichzeitig spielen oft unbewusste emotionale Belastungen eine Rolle, die den Konflikt verstärken und schwer greifbar machen.
Unsere unterstützenden Angebote
Telefonische und persönliche Beratung ist oft der erste Schritt, um Konflikte in der Pflege anzugehen. Ein klärendes Gespräch bietet Raum, Sorgen und Belastungen offen anzusprechen und die Hintergründe der Situation zu beleuchten. Am Telefon können erste Fragen unkompliziert geklärt und dringende Anliegen besprochen werden. Für komplexere Themen bietet die persönliche Beratung im vertrauensvollen Rahmen die Möglichkeit, individuelle Ansätze zur Verbesserung der Situation zu entwickeln.
Rufen Sie uns unter (030) 69 59 89 89 an. Sollten Sie unseren Anrufbeantworter erreichen, bemühen wir uns um einen schnellen Rückruf. Ihre Anliegen behandeln wir selbstverständlich vertraulich und auf Wunsch kann die Beratung anonym erfolgen.
Hausbesuche oder eine Vor-Ort-Beratungen bieten die Möglichkeit, das Gespräch in Ihrem gewohnten Umfeld zu führen, sei es zu Hause, im Pflegeheim oder in einer Wohngemeinschaft. Vielen Menschen fällt es dort leichter, über schwierige Themen zu sprechen. Wenn Sie sich lieber an einem neutralen Ort treffen möchten, ist auch das möglich – wir richten uns nach Ihren Bedürfnissen.
Rufen Sie uns unter (030) 69 59 89 89 an, um einen Termin zu vereinbaren.
Psychologische Beratung bietet Ihnen die Möglichkeit, tiefergehende Themen zu sortieren, die in einer belastenden Pflegesituation an die Oberfläche treten können. Unsere Psychologin begleitet Sie einfühlsam dabei, Ihre Ängste und Sorgen zu verstehen und neue Perspektiven zu entwickeln. Gemeinsam können wir herausfinden, ob eine weiterführende, therapeutische Unterstützung für Sie hilfreich sein könnte.
Wir nehmen Ihre Anliegen ernst und gehen behutsam mit Ihren Gefühlen um.
Vermittlungsgespräche helfen Konflikte mit einem Pflegedienst, einer Pflegeeinrichtung oder innerhalb der Familie zu klären. Wir unterstützen Sie dabei, die Themen vorzubereiten, die besprochen werden sollen, und nehmen auf Wunsch Kontakt zur Einrichtung auf. In einem gemeinsamen Gespräch leiten wir als neutrale Vermittler den Austausch, damit alle Beteiligten zu Wort kommen und Ansätze zur Verbesserung der Situation gefunden werden können.
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Der Berliner Ratgeber für pflegende Angehörige 2025
Ich kann nicht mehr, meine demente Mutter macht mich fertig. Nie kann ich ihr etwas recht machen.
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Seit mein Vater gepflegt werden muss, hat sich der Konflikt in unserer Familie noch weiter zugespitzt, sodass ich nicht mehr weiter wusste. Da hat es richtig gut getan mit Ihnen alles einmal in Ruhe zu sortieren und mit Ihrer Unterstützung mit meinen Geschwistern zu sprechen.
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